Jutta Qu`ja ist eine Schamanin. Ursprünglich stammt sie aus der Großstadt. Als sie im Alter von 29 Jahren feststellte, dass Physik und Medizin ihr nur begrenzt die Antworten der Welt lieferten und ihr der erschaffende Aspekt fehlte, schlug sie den Weg der Schamanin ein. Nun ist sie 59 Jahre alt und begleitet seit 30 Jahren Menschen dabei, Ursachen tiefgreifender Probleme zu entdecken und Lösungswege zu finden.
„Als Schamanin habe ich eine klare Vorstellung vom Einklang. Für mich bedeutet es in meinem Inneren fühlen zu können, das jedes Lebewesen, ausnahmslos gleich viel Wert ist.“
Die erweiterte Wahrnehmung
„Allgemein trägt der Schamane bestimmte Fähigkeiten in sich. Das ist die Fähigkeit, mit den anderen Ebenen in Kontakt zu treten. Es gibt aber auch Menschen die sich Schamane nennen, obwohl in ihrer Kultur man nicht Schamane sagen darf, die es aber letztendlich praktizieren und doch tun. Der Schamane ist dafür da, die energetische Dimension wahrzunehmen und die Welt durch energetische Augen anzusehen. Sie treten mit einer Dimension in Kontakt, die mit unseren normalen trainierten Sinnen nicht unmittelbar erfassbar ist. Wir kommunizieren mit Bäumen, mit Pflanzen, mit Orten. Wir kommunizieren mit dem Unhörbaren in Menschen, z.b. mit der Seele. Die Aufgaben der Schamanen sehen unterschiedlich aus. Manche sehen sich in einer heilerischen Funktion, andere sind Hüter von bestimmten Wissensräumen, andere sind Kräuterkundige oder verbinden Funktionen miteinander.“
Das Medizinrad
„Sie beschreibt das Universum als aufeinander aufbauende Ebenen von Bewusstsein und Kräften. Diese Kräfte beschreiben, welche Lebewesen in der Welt zueinander stehen, wer was braucht, damit es in der Entwicklung des Seins des Bewusstseins weitergehen kann. In der Medizinradzeremonie werden die einzelnen Kräfte genannt. Innerhalb dieses Medizinrades wird der Raum für uns eröffnet. Es ist dafür da, dass wir uns daran erinnern, Teil eines goßen, komplexen Universums zu sein und wir darin unseren festen Platz haben. Es gibt verschiedene Runden mit verschiedenen Themen. In der ersten Runde wird dafür gedankt, was man in seinem Leben hat, vielleicht wird um seinen Herzenswunsch gebeten. In der 2 Runde wird für die Kontakte und Lebewesen gedankt und man bittet für andere Lebewesen. In der 3. Runde kann man etwas abgeben, was einen belastet. Wir lassen konkret etwas los. Und in der 4. Runde geht es um die Begeisterung, für die Energie, die uns lebendig fühlen lässt. Wir fühlen, dass wir Lebewesen sind und dass wir immer wieder auftanken können, damit wir spüren können, dass wir im Alltag Lebewesen sind und wir jeden Tag und jeden Moment die Entscheidung treffen können, uns lebendig zu fühlen. Und dann am Ende, wenn diese Runden beendet sind, wird noch einmal das Lied der 20 Kräfte gebetet, gesungen oder gesprochen, um uns noch einmal daran zu erinnern, dass wir Teil dieses großen Kreises der Kräfte sind.“
Transformation
„Die Chance, die wir als Individuen haben, ist, das wir die Chance in der Krise leben können. Wir können als Menschen erleben, was es bedeutet, wer wir sind, wenn wir in eine existentielle Situation geraten. Wir haben als Menschen, die im Westen leben, die Gelegenheit existentielle Erfahrungen zu machen. Nicht wie manche Menschen, die immer darin leben, ein jeden Tag ihres Lebens. Das bleibt für uns eher ein abstraktes Phänomen. Und plötzlich, obwohl wir in unserem warmen Zuhause sitzen, können wir plötzlich fühlen, wer sind wir, wenn es sich um uns herum so stark verändert und den sicheren Rahmen verlieren. Für viele Menschen wird dieser sichere Rahmen zerstört. Diese Erfahrung ist sehr fundamental, weil es uns Menschen, vielleicht nicht mittendrin, aber spätestens danach, dazu bringen kann, uns noch einmal ganz neu zu verordnen und zu sagen. „Der Person der ich da begegnet bin, während dieser Zeit, ist dass die Person, die ich sein möchte?“ Es gibt uns die Chance, sich selbst ganz neu zu begegnen und nochmal den Wert anderer Menschen neu zu sehen und zu erkennen wie wichtig es ist, zueinander zu stehen, füreinander einzustehen und über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.